Charlenes Räume

Fassungslos starrte sie beide an, ihr Blick glitt immer wieder von Charlene zu Severus und zurück. In ihr schmerzte es, brannte beinahe fürchterlich.
Ja sie wollte leben, und hatte ihr leben gerade zerstört, warum?!!
Beth sah das Bild in Severus Händen, sein lächen, dieser liebevoller Blick. Ihr wurde regelrech schlecht.
Sie musste hier raus, so schnell wie möglich. Keine Sekunde länger konnte sie es hier noch aushalten.
Sie hatte alles gehört was sie wollte.
Severus stand weit weg von der Tür, er konnte sie nicht aufhalten.
Immer noch umklammerte sie ihren Arm.
Ihr Atem ging stoßweise, sie bekam kaum noch Luft, trotzdem bekam sie einen Fuß vor dem anderen richtung Tür.
"Klärt das unter euch aus. Ich bin raus aus der Sache, mich geht das nichts mehr an", sagte sie gepresst.
Und ohne noch einmal umzudrehen ging sie durch die Tür ohne sie hinter sich zu schließen.
Kaum wr sie im Gang rannte sie auch schon als wäre der Teufel höchstpersönlich hinter ihr her. Sie wollte diese Stimme nicht mehr hören.
Er wollte ihr sovieles Erklären? Was denn?
Das er außer ihr niemanden so geliebt hatte?
Und was war das denn bitte schön?
Sie musste es tun, sie wollte nichts mehr spüren, nichts mehr empfinden, diesen Schmerz in der Brust vertreiben.
Laut schlutzend rannte sie den ganzen Weg zu ihren Zimmer, sie hatte Seitenstechen, aber das war ihr im Moment egal.

tbc Beth Räume

Verzweifelt stand er da, noch immer hatte er das Bild in den Händen, er konnte den Schmerz in Beth Augen sehen.
Er konnte sie sogar verstehen, er wusste das er alles zerstört hatte, in dem er ihr nicht von Charlene erzählt hatte.
Severus wusste das er jetzt alles verloren hatte, das die Chancen verdammt schlecht standen das Beth zu ihm zurück kommen würde, das sie ihm überhaupt verzeihen würde.
Aber es war doch so lange her?
Warum war es noch wichtig was er vor ihr gemacht hatte?
Langsam ging er auf die braunhaarige Frau zu, seufzend blickte er ihr in die großen verweinten Augen.
"Charlene es tut mir leid, alles. Ich hätte nicht so schnell aufgeben dürfen, aber ich hatte wirklich geglaubt du seist Tot, ich....bitte verzeih mir."
Doch tief in seinem inneren wusste er das Charlene ihm niemals verzeihen würde, das sie jeden Grund dazu hatte ihn zu hassen.
"Es tut mir leid", zaghaft hob er die Hand, der Schlag der ihn traf war nicht hart, er hatte viel schlimmeres verdient.
Wieviele Menschen wollte er noch unglücklich machen?
Warum sah er nicht endlich ein, das er das Recht auf Liebe, das Recht auf Leben lange verspielt hatte?

Wieder rann der jungen Frau eine Träne über die Wange, ihr Blick ruhte auf dem schwarzhaarigen Mann, der hier vor ihr stand.
Wie in Zeitlupe sah sie seine Hand auf sich zu kommen, doch sie konnte es nicht ertragen das er sie berührte, nicht jetzt, nicht nach dem was eben passiert war.
Ihr Hand zuckte, traf ihn mitten ins Gesicht, doch er rühte sich nicht, zitternd stand sie vor ihm, blickte in diese schwarzen Augen.
"Severus warum? Warum hast du das getan? Hab ich dir so wenig bedeutete?"
Doch sie wollte gar keine Antwort hören, sie hatte genug, wollte endlich ihre Ruhe.
"Geh Severus, geh und suche deine Beth. Lass mich in Ruhe, lass mich allein, so wie du es schon einmal getan hast. Ich....ich hasse dich."
Obwohl ihre Knie zitterten, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern war, wollte sie diesen Mann nicht mehr sehen, es war eine Lüge, sie hasste ihn nicht, sie hatte ihn niemals gehasst, liebte sie ihn?
Charlene wusste es nicht, wie konnte man einen Mann lieben, der einem so vieles angetan hatte?
Schweigend drehte sie sich um, blickte aus dem Fenster, sie wünschte sich so sehr nicht mehr auf dieser Erde zu sein.

Er wollte nicht gehen, er wollte sie jetzt in diesem Moment nicht allein lassen, nicht schon wieder.
Aber innerlich wusste Severus das Charlene eine Kämpferin war, das hatte sie schon oft gezeigt, viel zu oft, seine ganze Sorge galt jetzt Beth.
"Charlene ich komme wieder, bitte gib mir die Chance dir alles zu erklären, du hast es verdient die ganze Wahrheit zu erfahren."
Langsam schritt er zu der kleinen Tür, noch einmal drehte er sich zu der Frau um, blickte noch einmal auf ihr dunkles Haar, dann ließ er sie zurück, mal wieder.

tbc beth zimmer

Was sollte sie sich noch anhören?
Das es ihm leid tat, das er alles ungeschehen machen wollte?
Wie oft hatte sie diese Worte schon gehört?
Wie oft hatte sie ihm geglaubt?
Viel zu oft, doch jetzt nicht mehr, jetzt war es zu spät, sie war es leid, am Ende die Verliererin zu sein, allein da zu stehen, wieder die zu sein, die vor einem Scherbenhaufen stand.
Zitternd drehte sie sich um, blickte auf das nun leere Wohnzimmer, auf die Bilder, heiße Tränen rann über ihre Wangen, warum sollte sie sie auch zurück halten?
Was für einen Sinn hatte das alle noch?
Sie wollte....nein sie konnte nicht mehr, sie war es leid, sie gab auf.
Zaghaft machte sie einen Schritt warum sollte sie noch zögern.
Was hielt sie auf dieser Welt?
Ein Mann der sie nicht mehr wollte, der sie niemals wollte, der sie ihm Feuer umkommen ließ, wie ihren Sohn?
Ihre sonst so kalte, starke Fassade brach, ließ nichts zurück als Schmerz und Kummer, Schmerz den sie nicht mehr fühlen wollte, sie wollte nie wieder etwas fühlen.
Wieder machte sie einen Schritt doch ihre Beine versagten, mit einem leisen wimmern viel sie zu Boden, schlurchzend blickte sie auf, sah das Bild von sich, von Severus von Alexander.
Es war vorbei, sie gab auf, doch dieses Mal für immer.

cf Beth Räume

Leise klopfte Severus an die dunkle Tür der jungen Frau, er wollte nicht wieder ohne ihre Erlaubnis ihren Bereich betreten, vielleicht wollte sie ihn auch überhaupt nicht sehen.
Könnte er ihr das Verdenken?
Wieder klopfte er an die Tür, dieses mal etwas fester, doch noch immer kam keine Antwort.
Leicht neigte er den Kopf, legte das Ohr an die Tür, doch kein Laut war zu hören.
"Charlene bist du da?"
Nichts.
Schon wollte er sich umdrehen, und in seine Räume gehen, als ein Gefühl der Kälte sich in seinem Herzen breit machte.
Irgendwas stimmte hier nicht, schnell sprach er das Passwort, sofort schwang die Tür auf, Severus Herz setzte aus als er den leblosen Körper von Charlene auf dem Boden sah.
"Oh mein Gott," mit schnellen Schritten lief er zu der jungen Frau, die mit geschlossenen Augen auf dem Boden lag.
"Charlene....oh bitte nicht", langsam nahm er ihre Hand, fühlte einen schwachen Puls, viel zu schwach.

Dunkelheit umschloss sie, ihr Körper zittert vor Kälte, fragend....ängstlich blickte Charlene sich um, doch so sehr sie sich auf auch anstrengte, sie konnte nichts aus ihrer Umgebung erkennen.
Eine unendliche Müdigkeit schien sie zu überkommen, doch sie schüttelte sie ab, blickte wieder fragend auf die Dunkelheit.
Wo bin ich?
Sollte sie es wagen, sich zu bewegen?
Aber sie wusste nicht wo sie war, ob sie am Rand einer Klippe stand oder nicht.
Nackte Angst, kroch durch ihre Adern, ließ ihren schmalen Körper erzittern, ließ heiße Tränen über ihr Gesicht laufen.
"Charlene," das konnte nicht sein, das war doch unmöglich, er war tot.
Überrascht hob Charlene die Augen, blickte in die noch immer beherrschende Dunkelheit, doch etwas weiter entfernt sah sie ein kleines helles Licht, welches immer größer wurde, wieder packte sie die Angst.
Was war das nur?
"Charlene," wieder diese altbekannte, so vertraute Stimme, aber es konnte nicht sein.
Oder war sie etwa Tot?
Langsam kam das Licht näher, doch es war nicht nur ein Licht, eine Gestalt erschien in diesem hellen Licht, immer deutlicher zeichnete sich die Gestalt gegen die Dunkelheit ab.
"Jonas," die Worte entfuhren ihr einfach so, sie konnte sie nicht stoppen.
Aber er war es wirklich, mit einem lächelnd kam er auf sie zu, erstarrt blickte sie ihn einfach nur an.
Sie verstand die Welt nicht mehr.
"Jonas.....aber......du....du bist doch tot", nickend blickte er sie an, hob langsam eine Hand und strich über die Haut der jungen Frau, es fühlte sich so verdammt gut an.
"Oh Charlene, ich wollte dich niemals verlassen, das musst du mir glauben," seine warmen Worte, streiften ihre Seele.
Nickend sah sie ihn einfach nur an, sie wusste das er sie niemals frewillig verlassen hatte, doch es war geschehen.
"Ich hab dich so vermisst, es gibt so vieles was du nicht weißt," kopfschüttelnd blickte er sie an, strich ihr wieder über die Wange, strich ihr eine der vielen Tränen aus dem Gesicht.
"Mein lieber Schatz, ich weiß alles. Ich war immer bei dir, und bei unserem Sohn."
Die Erinnerung an den kleinen Jungen ließ sie auf´s neue Erzittern, wieder flossen Tränen über ihre Wangen.
"Es tut mir leid, ich hab euch beide im Stich gelassen," ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, all der Kummer, all das Leid war war in ihren worten zu vernehmen, mit einer fließenden Bewegung zog er sie an sich, leise seufzend ließ sie es geschehen, genoss den Körper zu spüren, den sie so vermisste, den sie noch immer über alles liebte.

Immer Schwächer wurde ihr Puls, fassungslos blickte er noch immer auf die Frau, zu seinen Füßen.
Noch immer ließ er seinen Zauberstab über ihren Körper gleiten, doch er konnte nicht feststellen, kein Gift, keine Verletzung, nichts.
Doch was fehlte ihr dann?
Warum wurde ihr Atem immer flacher, warum wurde ihr Puls immer Schwächer?
Severus wusste das er sie ins Krankenhaus oder zu Poppy bringen musste, doch er konnte sich nicht aufraffen, schnell zog er die verschiedenen Phiolen aus seiner Tasche, die er immer mit sich trug, sanft hob er ihren Kopf, hielt eine der kleinen Flaschen an ihre Lippen, ließ den Stärkungstrank an ihre Lippen.
"Charlene gib nicht auf, komm zurück".
Er wollte sie nicht sterben lassen, er konnte es nicht, er hat sie einmal im Stich gelassen, doch dieses Mal würde er sie nicht gehen lassen.
Behutsam hob er den schlanken Körper vom Boden, trug sie langsam zu ihrem großen Schlafzimmer, legte sie auf die weiche Decke, die auf dem großen Himmelbett lag, kurz glitt sein Blick zu dem Bild welches dort stand, sie und Jonas.
Severus wusste wie sehr die junge Frau ihren Freund geliebt hatte, wie sehr sie ihn vermisst hatte, Severus ahnte auch, das sie ihn niemals geliebt hat.
Zärtlich strich er über ihr zartes Gesicht.
"Charly komm zurück."

Einige Zeit stand sie einfach so da, genoss das Gefühl ihren Gefährten wieder zu spüren.
Leise seufzte sie auf als sie sich von Jonas löste, viel zu gut fühlte es sich an, ihn wieder bei sich zu haben.
Ihr Blick strich über die Dunkelheit, nur das helle Licht und Jonas gaben ihr Halt, in dieser Kälte.
"Wo bin ich Jonas?"
Fragend blickte sie ihre große Liebe an, seine dunklen Augen verweielten auf ihrem Gesicht, eh er langsam antwortete.
"Du bist an einem Ort an dem du nicht sein solltest, noch nicht."
Kurz runzelte sie die Strin, was sollte das Bedeuten?
War sie wirklich tot?
Zittern strich sie über seinen Arm, bevor sie den Mund fand weiter zu sprechen.
"Ich weiß nicht wie ich ohne dich leben soll, ich vermiss dich so sehr. Dich und Alexander," erneut traten ihr Tränen in die Augen, erneut musste sie sich zitternd an ihrem toten Freund festhalten.
Wie gut es sich anfühlt, ihn endlich wieder zu spüren, selbst Severus Körper hatte sich nie so gut angefühlt wie der von Jonas, doch wusste er überhaupt von Alexander?
Zögernd hob sie den Kopf, "ich hatte keine Ahnung das ich Schwanger war, das musst du mir glauben," zögernd blickte sie in sein Gesicht.
Mit einem leichten Lächelnd strich er über ihr Gesicht, blickte in ihr Gesicht.
"Charly...mach dir keine Sorgen, Alex geht es gut. Er ist bei mir, er ist glücklich über die Zeit die er mit dir hatte, er wird genauso wie ich auf dich warten."
Wieder zog sie die Strin kraus, bei seinen Worten, was sollte das?
Fragend blickte er kurz in die Dunkelheit, eh er langsam die Augen schloss und sie kurz darauf durchdringen ansah.
"Weiß er von Ian?"
Erschrocken riss Charly die Augen auf, woher wusste er von ihm?
Kopfschüttelnd blickte Charlene ihren Freund an, "nein er weiß nichts von ihm," fügte sie leise hinzu.
Wieder strich er zögernd über ihre Wange, "er hat ein Recht es zu erfahren," doch genau das sah Charlene nicht so, warum sollte sie es ihm sagen?
Er hatte kein Recht es zu erfahren.
"Also Jonas was passiert jetzt?"
Sie wollte nicht weiter von Ian reden, sie wollte wissen wie es nun mit ihr weiter ging.
"Geh zurück, du hast hier nichts zu suchen. Geh zurück und Lebe dein Leben Charly, du wirst das Glück noch finden, vertrau mir. Alexander und ich werden hier auf dich warten, wir passen auf dich auf."
Noch eh sie etwas erwiedern konnte, senkte Jonas den Kopf, hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen, dann löste sich alles auf.

Noch immer war sie bewusstlos, mit klopfenden Herzen und brennender Kehle, saß Severus da, blickte auf die Junge Frau, die dort blass vor ihm lag.
Wieder drückte er ihre Hand, versuchte ihren Puls zu spüren, doch er schien noch schwächer geworden zu sein, die nackte Angst kroch ihm durch den Rücken, hinterließ eine Kälte in seine Körper wie er es noch nie gespürt hatte.
"Bitte Charly tu mir das nicht an."
Seine Augen strichen über ihren zarten Körper, ihre langen Beine lagen ausgestreckt auf der Decke, ihr dunkles Haar gab einen perfekten Kontrast zu dem hellen Kissen.
Seine Finger strichen hauchzart über die Haut, zeichneten die Konturen der wangen nach, sein Blick klebte an ihrem Gesicht.
Sie war eine Schönheit, jeder Mann musste sie lieben, doch sein Herz gehörte Beth, das wusste er und tief in sich, wusste er auch das Charly ihn niemals lieben würde.
Für einen Moment schloss er die Augen, dachte daran wie es damals war, mit ihr zusammen zu sein, ihren Körper zu spüren, ihre Finger auf seiner Haut zu spüren, damals hatte es sich so verdammt Richtig angefühlt.
"Charly.." seine Augen glitten wieder zu ihrem Gesicht, langsam fast in Zeitlupe öffneten sich ihre Augen, blickten ihn fragend an.
"Bei Merlin Charly was soll das? Warum jagst du mir so einen Schrecken ein?"
Verwirrt sah sie sich um, noch immer fragte Severus sich was überhaupt passiert war, so schwach hatte er Charlene noch nie gesehen, so verletztlich, einfach so hilflos.
Sie war immer stark....immer eine Kämpferin gewesen, oder war es nicht so?
Hatte er sich all die Jahre getäuscht?
"Severus....." ihre Stimme so zart wie der Wind ließ ihn aufblicken, sanft drückte er ihre Hand.
"Alles ist gut..alles wird gut."
Zumindest hoffte er das.

Zitternd lag sie da, blickte in die schwarzen Augen, die sie voller Kummer und Sorgen ansah.
Ihr Herz zog sich zusammen, heiße Tränen brannten in ihren Augen, langsam schloss sie die Augen, spürte nur die Wärme die Severus Körper abstrahlte, seine Finger die auf ihren ruhten.
Wieder erschien ein Bild vor ihrem Auge, erneut blickte ihr Jonas in die Augen, wieder hörte sie seine Worte, er hat ein recht es zu erfahren, doch genau das sah Charlene anders.
Sie wollte nicht das Severus aus Schuldgefühlen zu ihr zurück kam, sie wollte......wollte sie ihn überhaupt zurück?
Wollte sie nicht viel eher, ihren Mann und ihren Sohn zurück?
Doch dafür gab es keine Hoffnung mehr, beide waren tot, und warteten nun in einer anderen Welt auf sie.
Leise seufzend öffnete sie die Augen, blickte wieder in diese tiefen schwarzen Seen.
"Warum hast du das getan Severus? Warum hast du mich verlassen?"
Die Worte sprudelten einfach nur so aus ihrem Mund, sie wusste das es doch eigentlich egal war, er hatte ein neues Leben begonnen ohne sie, und dennoch tat es verdammt weh, zu wissen das er sie so einfach hatte gehen lassen.
Tief in sich wusste Charly das der Schmerz damit nicht vergehen würde, das er dadruch nichts mehr ändern würde, doch vielleicht könnte sie ihm irgendwann verzeihen, ihm irgendwann doch mal von Ian erzählen.
Doch ob es ihm überhaupt interessieren würde?
Sicher nicht, jetzt wo er eine neue Frau hatte.

Noch immer hielt Severus die Hand von Charlene, strich über die weiche Haut.
Er konnte all die Enttäuschung in ihrem Blick sehen, all den Kummer, all das Leid welches er ihr zugefügt hatte.
Sie hatte alles Recht der Welt um sauer auf sie zu sein, er wusste auch das sie Antworten verdient hatte, auch wenn es ihm heute selber schwer viel zu verstehen warum er so einfach gegangen ist.
"Charlene es......verdammt es tut mir leid. Ich weiß das ich einen großen Fehler gemacht habe, ich weiß auch das ich es niemals wieder gut machen kann," kurz hielt er inne, blickte in das wunderschöne Gesicht der jungen Frau.
Charlene verdiente so viel mehr, sie verdiente einen Mann der sie liebte, der ihr alles gab was die brauchte.
Zaghaft strich er über ihr Gesicht, schob ihr eine der langen Strähnen aus dem Gesicht.
"Ich wollte dich nicht verlassen, das musst du mir glauben. Damals als ich zum haus zurück kam, da stand alles in Flammen, ich hab versucht das Feuer zu löschen, irgendwie ins Haus zu kommen, doch ich hab es nicht geschafft. Es tut mir so leid, ich dachte wirklich du wärst tot. Du hast keine Ahnung welche Vorwürfe ich mir damals gemacht habe, es war allein meine Schuld, dieser verflixte Streit, du hast keine Ahnung wie ich mich dafür gehasst habe, für diese dumme Auseinanderssetzung die wir hatten."
Noch heute sah Severus die Bilder vor seinem Auge, die Wut die sie damals in den Augen hatte, als sie ihn anflehte das Land zu verlassen, endlich mit ihr einen wirklichen Neuanfang zu wagen, doch er hatte auf seinem Standpunkt bestanden, bis sie wütend auseinander gegangen waren, als er dann zurück kam, war es leider zu spät......zu spät für alles was er ihr sagen wollte.
"Ich habe kein Recht um Verzeihung zu bitten, ich kann verstehen wenn du mich hasst."
Ihre dunklen Augen suchten die seinen, blickten in seine, er sah so viel in ihnen, Sorge, Kummer, Leid, doch er sah keinen Hass.
War diese Frau überhaupt dazu fähig?
Wie sollte es jetzt nur weiter gehen?
"Charlene.......ich weiß......bitte verzeih mir."

Kopfschüttelnd blicke sie in die dunklen Augen des Mannes vor sich, in des Mannes welchen sie vielleicht mal geliebt hatte.
Schweigend lauschte sie den Worten von Severus, doch konnte sie ihm wirklich glauben?
Konnte sie all da glauben, jetzt wo sie wusste was er wirklich für sie gefühlt hatte?
Langsam richtete sie sich auf, berührte kurz das dunkle Haar das ihm ins Gesicht viel.
"Ich hab gedacht du wärst froh, wenn ich tot bin, das du dann endlich frei wärst," zitternd blickte sie auf die weiche Decke, die ihren Körper bedeckte, sie hatte Angst vor dem was sie nun hören würde.
Sanfte weiche Finger legten sich um ihr Gesicht, hoben es leicht hoch.
"Charly, ich wollte dich nicht verlassen. Ich wäre bei dir geblieben, das musst du mir glauben. Ich hab mir niemals gewünsch das du tot bist, ich wollte wirklich mit dir ein neues Leben anfangen, ich hab dich wirklich....:"
Fragend blickte sie ihn an, was hatte er?
Sie wirklich geliebt?
Doch irgendwas tief in ihr drinnen sagte ihr das es eine Lüge war, das er sie niemals so geliebt hatte, wie sie es verdient hatte.
"Severus...ich...es tut mir leid wegen damals. Ich habe dir so viele Vorwürfe gemacht, so viel gemeines gesagt, wegen Jonas Tot, dabei wusste ich das du nur das beste für mich wolltest, das du nur deswegen mit mir zusammen warst."
Charlene hörte das leise Seufzen das seine Kehle verließ, spürte noch immer die warmen Finger auf ihrem Gesicht, sie wollte das alles nicht mehr, sie wollte einen Mann der sie wirklich liebte, einen Mann der nur sie wollte, der ein guter Vater für Ian sein konnte.
Doch hatte Severus nicht doch das Recht zu erfahren das er einen Sohn hatte?
"Dennoch muss ich gestehen, das es mir weh tut zu begreifen das du mich niemals geliebt hast," fügte sie leise hinzu.

Glaubte sie das wirklich?
Das sie ihm niemals etwas bedeutet hatte?
Wieder strichen seine Finger über ihr Gesicht, über die weiche Haut, er erinnert sich nur zu gut daran wie es sich angefühlt hatte, ihren Körper zu spüren.
"Charly...wie kannst du das nur glauben?"
Mit einem leichten Kopfschütteln sah er sie an, noch immer schimmerten ihre dunklen Augen vor Tränen, er hasste sich für das was er ihr angetan hatte, was er ihr jetzt antat.
"Oh Charlene natürlich hast du mir etwas bedeutet, ja am Anfang war es die Sorge um dich, die mich an dich band, doch dann wurde es etwas anderes, ich hatte wirklich Gefühle für dich, ja ich hab dich sogar geliebt..." auch wenn er heute wusste was wahre Liebe wirklich war, jetzt wo er Beth kannte.
Beth....ob ihre Liebe überhaupt noch eine Chance hatte?
Sollte er sie nicht lieber gehen lassen, damit sie einen Mann fand der gut für sie war?
"Glaub bitte nicht das du mir nichts bedeutet hast, das mit Alex nichts bedeutet hat, ich habe euch beide geliebt, ihr wart meine Familie."
Zögernd sah er sie an, er wusste das sie alles Recht der Welt hatte, ihm das nicht zu glauben, doch er wollte das sie Verstand das sie ihm etwas bedeutete hatte.
"Ich versteh das du enttäuscht bist, ich hätte dich nicht im Stich lassen sollen....es tut mir wirklich leid," leise drang seine Stimme aus seinem Mund, sein Herz zog sich schmerzhaft bei dem zusammen wenn er an ihren Kummer dachte.
"Aber jetzt liebst du sie oder Severus?"
Ihre Stimme drang an sein Ohr, ließ ihn aufblicken, was sollte er es abstreiten, Charlene kannte ihn zu gut, schon immer war sie die einzigste gewesen die in ihm Lesen konnte wie in einem offenen Buch.
"Ja Charly ich liebe sie," seine Augen trafen die Augen von ihr, schwarz traf auf braun.

Ein zaghaftes Lächeln erschien auf dem Gesicht der jungen Frau, ja er liebte diese Frau, das war ihr schon lange klar, dafür brauchte sie nicht erst seine Worte zu hören, sie kannte ihn viel zu gut, sah so vieles in seinen Augen, vieles was andere nicht sahen.
Zärtlich strich sie über sein Gesicht, zeichnete die Kante seines Kinnes nach.
"Oh Severus ich weiß und ich freue mich für dich, wirklich."
Auch wenn sie im ersten Moment sauer auf ihn war, sauer darauf das er sie damals verlassen hatte, das er sie im stich gelassen hatte, daher hatte sie alles daran gesetzt sie auseinander zu bringen, diese junge Frau aus seinem Leben zu vertreiben, was sie ja wohl auch geschafft hatte.
"Es tut mir leid, das ich so .....naja unfreundlich war," leicht grinsend sah sie ihn an, über sein Gesicht glitt ein zauberhaftes Lächeln, seine Augen funkelten ihn strahlend an.
"Ich hab mich schon über dich gewundert, aber ich kann deine Wut verstehen," leicht neigte er den Kopf, blickte in ihre Augen.
Charlene wusste jetzt das sie Severus schon lange nicht mehr liebte, sie sah ihn heute viel mehr als einen Bruder, als einen Freund, auf den sie sich verlassen konnte, zumindest hoffte sie das.
"Es tut mir leid, wenn für Streit gesorgt habe."
Wieder schüttelte er nur den Kopf, doch Charlene entging die Trauer in seinen Augen nicht, sie sah den Schmerz in den schwarzen Augen aufblitzen.
"Was ist Severus?"
Tröstent legte sie die Hand auf seine Wange, strich durch das schwarze dichte Haar.
"Sie ist weg," waren seine einzigen Worte, für einen Moment fühlte sie Schuldgefühle, doch diese verschwanden sofort, warum ließ diese Beth ihn fallen?
Sicher Charlene war nicht nett zu ihr gewesen, doch sie selbst würde um ihren Mann kämpfen, würde dafür sorgen, das er zu ihr zurück kam, egal wie,
"Tut mir leid," zögernd hob er den Kopf, blickte sie an, doch dann schüttelte er wieder nur den Kopf.
"Es ist nicht deine Schuld, ich allein....." stumm brach er ab, doch Charlene wusste was er sagen wollte.
Langsam befreite sie sich aus der Decke, kroch langsam auf ihn zu, schlang ihre schlanken Armen um seinen Körper.
"Gib dir nicht für alles die Schuld Severus Snape. Du bist auch nur ein Mensch, ein Mensch der Fehler macht, genau wie ich und auch sie. Du verdienst das Glück.....ich wünsch dir von Herzen das du glücklich wirst."
Jetzt wusste sie auch, das es richtig war ihm nichts von Ian zu erzählen, denn Beth würde es nie verstehen, nie akzeptieren das er ein Kind mit einer anderen Frau hatte. Erneut erschienen Tränen in ihren Augen als sie an den kleine dreijährigen Jungen dachte, der seinen Vater wohl nie kennen lernen würde.

Leise lachte er an ihrer Schulter auf, seine Arme legten sich um ihre zarte Figur, sie fühlte sich so verdammt gut an, er hörte ihre Worte, auch wusste er das sie Recht hatte, doch tief in ihm sah es ganz anders aus.
Er hatte an so vielem Schuld, so vieles war passiert, was er nicht hätte verhindern können, er hasse es, er hasste sein ganzes verdammtes Leben.
"Charlene du musst mich doch hassen, für alles was ich dir angetan habe."
Er spürte nur das leichte Kopfschütteln von ihr, noch immer hielten sie sich gegenseitig in den Armen, gaben sich so trost und Kraft, die nächsten Schritte zu machen.
Zärtlich strich ich über ihr langes Haar, grinsend blickte sie mich an, ihr Gesicht noch immer vor Tränen schimmernd, ihre Augen glänzten noch immer, doch ihre alte Stärke war zu ihr zurück gekehrt.
"Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll," meine Stimme war kaum mehr als ein leises flüstern, es war die Wahrheit, tief in sich wusste Severus nicht mehr wie es weiter gehen sollte, er liebte Beth....ja aber konnte er das noch lange durchmachen?
Er würde Charlene nicht aufgeben, er wollte sie noch immer beschützen, sie war für ihn wie eine Schwester, aber wer wusste nicht wie Beth damit umgehen würde.
Würde sie es akzeptieren können?
Außerdem hatte er noch immer das dumpfe gefühl das Charlene ihm etwas verheimlichte, doch was?
Sanft strich er über ihr Gesicht, ihre Lippen verzogen sich zu eine sanften Lächeln.
"Vielleicht solltest du mit ihr reden? Ihr alles erklären?"
Ihre weiche sanfte Stimme drang an sein Ohr, zaghaft setzte er sie aufs Bett, strich sich über die Haare, eh er mit langen Schritten durch das Schlafzimmer lief.
"Was soll das noch bringen Charly? Sie will mich nicht mehr, und ich glaub es ist auch besser so."

Schweigen stand sie vor ihm, blickte in das traurige Gesicht, ihres Freundes.
Ja Severus war ein Freund, er war der ihr Bruder, sie wusste das sie niemals wieder ein Paar werden würden, das wollte sie auch nicht, dafür war zuviel passiert, doch sie wollte ihn als Freund nicht verlieren.
Das hieße wohl auch diese Beth zu akzeptieren,
Langsam strich sie über sein Gesicht, blickte in diese dunklen traurigen Augen.
"Severus......du bist ein guter Mann. Gib euch eine Chance, ich weiß das du Angst hast, aber du wirst ihr nichts tun, und auch niemand anders."
Zärtlich strich sie über die warme weiche Wange von Severus, sie konnte die Anspannung in seinem Körper spüren, sie konnte die Angst spüren, die ihn erfasst hatte.
"Oh Severus, vertrau dir doch einmal selbst und gib dir nicht für alles die Schuld."
Lächelnd blickte sie in die schwarzen Augen.
"Ich weiß das sie dich liebt, auch wenn sie vielleicht manchmal überregiert, aber sie ist jung. Versuch ihr alles zu erklären, ansonsten werd ich es tun."
Überraschung stand in seinen dunklen Augen geschreiben, aber es war ihr ernst, sie wollte das er glücklich war, sie wollte ihn endlich glücklich sehen.
Doch hatte sie nicht auch glück verdient?
Aber sie vertraute auf die Worte von Jonas, das auch für sie da draußen jemand war, der bald zu ihr kommen würde, mit dem sie endlich glücklich sein konnte.
"Geh zu ihr," langsam küsste sie ihn auf die weiche Haut, für einen kleinen Moment verharrten sie beide so, genossen einfach das Gefühl, eh sie sich langsam von ihm löste und ihn zaghaft übers Haar strich.
"Geh Severus."
Ohne noch einmal auf ihn zu achten, drehte sie sich um und verließ das kleine Schlafzimmer.

tbc Schwarze See

Verwundert blickte Severus hinter Charlene her.
Hatte sie recht?
Sollte er tatsächlich noch mal mit Beth reden?
Aber was würde das bringen?
Langsam ging er zurück ins kleine, dennoch so gemütliche Wohnzimmer, strich über die Bilderrahmen die dort standen, nahm vorsichtig eines der Bilder in die Hand, zärtlich strich er über das kleine Gesicht welches dort zu sehen war.
"Verzeih mir Alex," mit einem leichten Zittern in seinen Fingern stellte er das Bild zurück, egal was Charlene jetzt auch sagte, niemals würde er sich verzeihen, das er sie damals verlassen hat, das er sie im Stich gelassen hat.
Wieder glitt sein Blick durch das kleine Zimmer, blieb an den Bildern von Jonas hängen, Severus wusste das Charlene diesen mann über alles geliebt hatte, mehr noch als Severus.
Innerlich betete Severus das Charly noch einmal einen Mann fand, der sie so liebte, wie sie es verdiente.
Tief saugte er die Luft in seine Lungen, blickte aus dem Fenster, sah Charlene wie sie über die weiten Wiesen lief.
Entschlossen drehte er sich um, und verließ das kleine Büro.
Doch er würde Charlene niemals aufgeben.

tbc Winkelgasse /Schmuckgeschäft

cf Schwarze See

Kaum hatte sie die gemütlichen Räume betreten, als die Erinnerung zurück kam, wieder kroch der Schmerz in ihr Herz, drohte sie abermals zu überfluten, doch dieses Mal ließ Charlene es nicht zu.
Langsam schritt sie zu dem kleine Tisch auf dem all ihre Fotos standen.
Alle?
Nein das Foto von Ian stand nicht dort, es war in einer kleine Schublade, doch warum sollte sie ihn noch länger verschweigen?
Ian hatte doch ein Recht darauf seinen Vater kennen zu lernen, langsam öffnete sie die Schublade und holte das Bild raus, ein fröhlicher kleiner Junge, mit dunklen Haaren und dunklen Augen blickte strahlend aus dem Glas.
Bei Merlin wie sehr sie ihren Sohn vermisste, doch sie wusste das er bei ihren Eltern gut aufgehoben war, Charlene musste ihr Leben selbst in den Griff bekommen, und dann konnte sie ihren Sohn zu sich holen.
Irgendwann mal.
Mit zitternden Fingern stellte sie das Bild auf den Tisch, strich sanft mit den Fingern über die Wange des jungen, eh sie mit schnellen Schritten ins Schlafzimmer ging.
Nach einer Dusche war sie endlich wieder erfrischt, doch ihr Körper schrie nach etwas Schlaf, müde ließ sie sich auf das Bett fallen, zog sich die Decke über den Körper und schlief bald darauf ein.

Mit wild klopfenden Herzen wachte Charlene auf, eine unglaubliche Unruhe erfasste ihren Körper.
Leise seufzte sie auf, mit schwankenen beinen ging sie ins Badezimmer, wusch sich das Gesicht, müde kalte Augen blickten sie fragend an.
"Verdammt was machst du nur hier," fragte sie sich selbst.
Schnell zog sie sich etwas über, sie musste einfach raus.

tbc: Aussichtsturm